Dienstag, 17. März 2020

EXTREME CINEMA: Laid to Rest





(USA - 2009)
Ein böses Erwachen erwartet eine junge Frau, als diese, ohne jede Erinnerung daran wer sie ist, oder was passiert ist, in einem Sarg in einem Beerdigungsinstitut erwacht und sich sogleich auch noch von einem Messer schwingenden Killer mit verchromter Totenkopfmaske und einer Kamera auf der Schulter verfolgt sieht.
Zwar gelingt ihr die Flucht in den Wagen des gerade vorbeifahrenden Tucker, doch denkt der Killer “Chromeskull” nicht im Traum dran sein hübsches Opfer ziehen zu lassen und beginnt eine gnadenlose Jagd, im Zuge derer er gnadenlos Jeden abmurkst,
der seinen Weg kreuzt.    



Im Grunde versteht es sich ja von selbst, dass die Werke von Effekt-Spezialisten, die sich als
Regisseure versuchen, zumindest in Sachen Effekte überzeugen sollten.
Ganz besonders, wenn es sich auch noch um einen ohnehin schon sehr schlicht und einfältig gestrickten Slasher handelt und besagter Regisseur ein gewisser Robert Hall ist, der bei Filmen wie “Wishmaster”, “From Dusk Till Dawn 3”, oder “Night of the Scarecrow” und Serien wie “Buffy” und “Akte X” an den Make-Up-Effekte mit gewerkelt hat. Berufsehrensache sozusagen.
Und so kann man dann auch gleich sagen, dass gerade die Effektarbeit noch das mit Abstand Beste an “Laid to Rest” ist, der trotz einem recht cool gestalteten Killer und einer teils überraschend ordentlichen (und entsprechend unterforderten Besetzung), gerade mal als passabel durchgeht.



Während man die allenfalls als routiniert und etwas tranig zu bezeichnende Inszenierung und den suboptimalen Digitallook, dank guter Schnittarbeit, noch durchgehen lassen kann, ist das mit dem hummeldummen (ebenfalls von Hall verfassten) und absolut überraschungsfreien Drehbuch eine ganz andere Angelegenheit.
Da erweist sich die Entscheidung auf jegliche Hintergründe und Erklärung bezüglich des Killers zu verzichten noch als cleverste Entscheidung, da es dem verchromten Maskenmann einen angenehm mysteriösen Touch verleiht.
Doch damit hat es sich dann aber schon mit der Cleverness.  
Die Figuren sind ausgewachsene Idioten, die Dialoge entsprechend beschränkt und so einige Verhaltensweisen spotten jeder Beschreibung (wenn etwa die eben erwachte Heroine sich spontan für tot hält und dafür erstmal das Telefon zerstört, während sie den Notruf in der Leitung hat - muss man gesehen haben, um es zu glauben).
Diese werden zwar u.a. von prominenten Genre-Haudegen, wie Kevin Gage (“Chaos”, “Point Blank - Over and Out” u.v.m.), Shean Whalen (“Haus der Vergessenen”, “Die Killerhand” u.v.m.), Thomas Dekker (“Terminator - The Sarah Chonnor Chronicles”, “From Within”), Richard Lynch (“Invasion USA”, “Cut and Run” u.v.m), Johnathon Schaecht (“Day of the Dead: Bloodline”, “Quarantäne” u.v.m.) und Lena Headey (“Dredd”, “The Purge” u.v.m.) verkörpert, schaffen es aber praktisch nie den Zuschauer um sie bangen zu lassen. Wobei die letzte Drei ohnehin lediglich als Kanonenfutter abzuschreiben sind.
Dazu kommt übrigens auch noch, dass die deutsche Synchronisation zwar noch als professionell
durchgeht, aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist.    
Da tut sich tatsächlich allenfalls der schweigsame Chromeskull-Darsteller Nick Principe (“Tales of Halloween”, “Seed 2” u.v.m.) ruhmlos hinter seiner Maske hervor, der mit seiner hochgewachsenen Statur und Körpersprache umzugehen weiß und seiner Figur einen bedrohlichen Charakter verleiht. 
Da Fans der gepflegten Slasher-Unterhaltung aber ein sehr genügsames Völkchen sind und gerade das Genre schon immer seine qualitativen Diskrepanzen durch Schauwerte zu kompensieren wusste, rettet sich auch “Laid to Rest” dadurch, dass er seinen Fokus hauptsächlich auf die möglichst blutrünstige Darstellungen der Morde legt.
Und hier weiß der Streifen, wie schon eingangs erwähnt, zu überzeugen. Schädel werden geknackt, gesprengt und halbiert, Hälse werden aufgesägt, Leiber aufgeschlitzt, Gesichter geschmolzen, Eingeweide an die Luft gesetzt, Gliedmaßen amputiert… Alles sehr ordentlich getrickst und extrem selbstzweckhaft ausgewalzt zur Schau gestellt.
Ja, wer saftig derbes und beinhartes Gekröse will, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.   






ZUSAMMENGEFASST: 
“Laid to Rest” ist ein etwas traniger und recht spannungsarm daherkommender No-Brainer, der aber zumindest in Sachen blutiger Schauwerte kaum Wünsche offen lässt. 


FORTSETZUNG:
Chromeskull: Laid to Rest 2






FREIGABE/ZENSURHINTERGRÜNDE:
Aufgrund seiner Selbstzweckhaftigkeit scheiterte Laid to Rest nicht nur bei der FSK, selbst die Spio/JK attestierte dem Film in ungekürzter Form keine strafrechtliche Unbedenklichkeit. Daher verzichtete das Label I-On New Media auch auf eine zensierte Spio/JK-Fassung und veröffentlichte lediglich eine geschnittene FSK-Fassung.
Umso überraschender ist, dass die Zensuren nur knapp 18 Sekunden umfassen und wirklich nur die drei aller härtesten Morde entschärft wurden, während noch reichlich sehr explizite und blutige Szenen übrigblieben. 



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