Donnerstag, 19. März 2020

EXTREME CINEMA: Footsoldier - Hooligan, Gangster...Legende



Footsoldier - Hooligan, Gangster, Legende
(OT: Rise of the Footsoldier / Großbritannien – 2007)

Carlton Leach lebt für die Gewalt.
Von Jugend an in den 70ern als Hooligan der Inter City Firm an allerlei Prügel-Exzessen beteiligt, verdient er sich seine Sporen und steigt in der Hool-Hierarchie auf, bevor er sich, zusammen mit einigen seiner Weggefährten, Mitte der 80er dem, nicht minder brutalen, Türsteher- und Sicherheitsgeschäft zuwendet. was sich schnell als Sprungbrett in die organisierte Kriminalität erweist.  
Und damit häufen sich dann auch die Probleme, bis es schließlich zur Katastrophe kommt.




Basierend auf der wahren Geschichte der britischen Unterweltgröße Carlton Leach. präsentiert sich mit „Footsoldier“ ein Biopic der ganz speziellen Art, der sogleich versucht eine Erklärung für den „Dreifachmord von Rettendon“ (auch als „Essex Range Rover Murders“ bekannt) von 1995 zu liefern.
Überaus ordentlich von Julian Gilbey (u.a. „A lonely Place to Die“, „The ABCs of Death 2: C is for Capital Punishment“) im Stil eines Martin-Scorsese Films inszeniert (nur in dreckig) erzählt der Film seine von Brutalität getränkte, blutige Geschichte nicht durch eine durchgehende Handlung sondern reiht in einem Affenzahn Ereignisse und kleinere Anekdoten aus dem Leben seines, das Geschehen auch durch einen (nicht selten sarkastischen) Voiceover kommentierenden Protagonisten (sofern man Leach als solchen bezeichnen kann);  wodurch „Rise of the Footsoldier“ das Kunststück vollbringt, nicht nur annährend drei Jahrzähnte in eine Laufzeit von weniger als zwei durchweg spannender Stunden zu pressen, sondern zudem zu keinem Augenblick auch nur den Ansatz von Längen aufkommen lässt.




Auch ein kleiner Kunstgriff von „Footsoldier“ ist, dass der Film es schafft, sein illustres Repertoire von, durch die Bank weg negativen und bedrohlichen (ernsthaft, das sind Leute, denen man nicht auf die Füße träten möchte) Gewalttätern, zumindest in Ansätzen sympathisch erscheinen zu lassen; was nicht zuletzt an der sehr guten Charakterzeichnung der Antihelden und den tollen und bestens aufgelegten Schauspielern liegt – darunter u.a auch Terry Stone („Shank“, „Doghouse“ u.v.m), Roland Manookian („RockNRolla“, „Piggy“ u.v.m.) und Berufsbösewicht Graig Fairbrass („Cliffhanger“, „Dead Cert“), der als herrlich Irrer Choleriker mit Hang dazu in Fast-Food-Läden auszurasten, allen die Show stiehl).


Besonders zu loben ist Hauptdarsteller Ricci Harnet („28 Days Later“, „Vendetta“ u.v.m.), der nicht nur als eiskalter, und doch irgendwie besonnener Dauer-Gewalttäter überzeugt, sondern im Laufe des Films auch eine beeindruckende physische Wandlung hin zum von Anabolika gezeichneten Muskelprotz macht.
Auch beeindruckend ist der Gewalt- und Härtegrad von „Footsoldier“ der die Hooligan-Szene und Halbwelt ungeschönt als ultrabrutales Schlachtfeld zeigt; so dass besonders in der Ersten Hälfte des Films keine fünf Minuten vergehen, ohne dass jemanden die Fresse poliert, oder der Schädel eingeschlagen wird, wozu sich dann später auch noch ein paar Folter-und die ein oderandere kleinere Gore-Szene gesellt.       


Zusammengefasst:
„Rise oft he Footsoldier“ ist quasi „Goodfellas“ auf britisch, nur eben viel dreckiger, böser und brutaler.
Ein rasante, galliges und blutiges Gewalt- und Halbwelt-Epos der besonders hochwertigen Sorte.

Freigabe und Zensurhintergrund:
Mit „Spio/JK; Keine schwere Jugendgefährdung“ (für die Verleihfassung), musste der Film für eine FSK:ab18-Freigabe um über 4 Minuten geschnitten. Anzumerken sei aber, dass diese Fassung zum Reinschnuppern noch gut geeignet ist.   
Des Weiteren gibt es auch noch eine um 16 Minuten längere Extendet-Fassung, die den Film sowohl um Handlung, als auch Gewalt erweitert; und nochmal einen Tick besser als die reguläre Kinofassung ist. Diese wurde ungeprüft über Österreich veröffentlicht.   

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